Melbourne to Sydney

20.03.2016 | Australien

Nachdem wir euch in unserem letzten Beitrag nach Mount Gambier verlassen haben möchten wir euch auf eine etwas größere Reise unserer Zeit seitdem mitnehmen. Wir waren viel unterwegs und haben viel unternommen, daher konnten wir zwischendrin nicht die Zeit finden, einen angemessenen Beitrag zu schreiben…und, was auch angemerkt wurde, genügend essenbezogene Beschreibungen einzubauen 😉

Aber genug der Entschuldigungen, jetzt bekommt ihr viel zu lesen:
Die nächste Station des Weges war der Grampians National Park. Genau an den beiden Tagen, an denen wir dort waren, entschied sich der Sommer für eine Rückkehr, sodass wir 38°C Durchschnittstemperatur hatten. Aus diesem Grund waren die großen Wanderrouten nicht möglich. Am ersten Tag haben wir dadurch nur 3 kürzere Wege zu Aussichtspunkten gemacht und den letzten entlang eines Flusses nach einem spektakulären Wasserfalles. Der Park ist noch immer traumhaft schön, auch wenn er 2014 von den schlimmen Waldbränden gebeutelt wurde und rund 55.000 Hektar verbrannt sind. Die Regeneration ist jedoch in vollem Gange und das Wandern hat sich gelohnt. Übernachtet haben wir in Halls Gap, wo Kängurus und Wallabies ab der Dämmerung fröhlich mampfend über den Campingplatz hoppelten, während wir uns den Einheimischen am BBQ-Grill angeschlossen und Gemüse und Eier gebraten haben. Den darauf folgenden Tag sind wir früh aufgestanden um der Hitze zu entkommen und haben inklusive einiger Verlängerungswege den PinnacleWalk erklommen. Belohnt für das steile Klettern bergauf in der Hitze wurden wir mit einer fantastischen Aussicht. Diese entließ uns dann auf den Weg Richtung Wilsons Promontory südöstlich von Melbourne. Es gab jedoch keine Möglichkeit, die Stadt zu umfahren und daher kämpften wir uns im Feierabendverkehr durch Melbourne und versuchten, die zahlungspflichtigen City Links zu meiden. Auf den großen Stadtautobahnen wird dort teilweise das Einfädeln nach Reißverschlussprinzip mit Ampeln geregelt.
Als es zu dämmern begann suchten wir uns einen Ort zum Übernachten, da in der Dämmerung die nachtaktiven Tiere (vor Allem Kängurus) zu einem Problem für normale Autofahrer werden. Die großen Trucks mit verstärkten Kuhfängern kümmern sich herzlich wenig um alles vor ihnen – unserem Sargauto jedoch hätte ein Känguru ganz schön weh getan.
Leider zog am folgenden Tag das Wetter zu, sodass wir Wilsons Promontory nur bedeckt beziehungsweise im Regen erkunden konnten. Das hinderte uns jedoch nicht, Mt. Bishop mit knapp 10km Wanderweg zu besteigen und eine fantastische Aussicht zu genießen. Auch genossen wir die Bucht, bis uns der Regen zurück zum Campingplatz trieb.
Den folgenden Tag wurde das Wetter tendenziell sogar eher noch schlechter, sodass wir von Phillip Island leider nicht viel sehen konnten. Jedoch wäre die Anzahl an Aktivitäten hier von vornherein reduziert gewesen, da dort für beinahe alles ein Eintritt verlangt wird, den wir nicht bereit waren zu zahlen. Trotzdem haben wir einige der berühmten Mini-Pinguine erspähen können, ebenso Wallabies in nur 2m Entfernung. Die Robben haben sich leider dem Wetter nicht ausgesetzt, ebenso war keine Wal-Saison. Am Swan Lake haben wir noch etwas laufen können und einige Vögel erspäht. Zum Übernachten sind wir dann jedoch wieder aufs Festland zurück gekehrt und haben bei Wonthaggi übernachtet.

Bis 15h am Freitag musste das Auto dann wieder abgegeben werden, sodass wir nur mit Zurückfahren, Packen und Auto reinigen beschäftigt waren. Glücklicherweise wurde uns im Hostel die eine Nacht, welche wir wegen des Autos früher gegangen waren, angerechnet. Also war es fast wie nach Hause kommen – und sogar Pancakes waren für Samstag wieder angesetzt. Abends gingen wir mit einer Bekannten aus dem Hostel noch spazieren und ein Weinchen in einer schönen Bar auf dem Fluss in der Innenstadt trinken. Am Abend danach gingen wir nach einem ruhigen Tag in der Stadt mit ihr und australischen Bekannten zum OpenAir-Kino im Botanischen Garten und haben Zootopia gesehen. Sogar ein Feuerwerk gab es im Hintergrund am Fluss, das war mal eine angemessene Verabschiedung! Danach schlenderten wir über ein Festival am Fluss (auch hier galt das Verbot von Alkohol in der Öffentlichkeit, sehr verwunderlich…) und es sah uns die Bar des Vorabends wieder.

Durch unseren Flug zur Mittagszeit nach Sydney mussten wir Melbourne schon früh verlassen und erreichten Sydney nach 1,5h Flug ohne Probleme. Nachdem wir ins Hostel eingecheckt hatten gingen wir einkaufen und auf eine Erkundungstour durch die Stadt. Durch Zufall entdeckten wir ein kostenloses Fest zur Feier des 200jährigen Bestehens des Botanischen Gartens. Also setzten wir uns zu Live-Musik auf eine gratis Decke, welche wir zusammen mit kostenlosen Handventilatoren bekommen hatten, und mampften fröhlich unser Brot mit Dip. Als das aufbauen der zweiten Band zu lange dauerte brachen wir zum Aussichtspunkt auf das Opernhaus auf. Hier erlebten wir einen schönen Sonnenuntergang und schlenderten zurück zum Hostel. Dort wurden wir am nächsten Morgen zum Surfcamp abgeholt, welches wir nach ca. 2h Busfahrt auch erreichten. Die Hütten befanden sich auf einem Campingplatz bei Wollongong am 7 Mile Beach und da das Camp nicht ausgebucht war erhielten wir ein Zimmer für uns. Nach dem Lunch ging es auch schon das erste Mal in die Wetsuits und nach einer Einführung auf die Surfboards. Gesurft wurde in „White Water Waves“, d.h. in bereits gebrochenen Wellen. Diese sind in Wollongong sehr schön zum Lernen, da das Wasser sehr flach ist und die Wellen sehr weit tragen. Außerdem gibt es durch die geringe Wassertiefe kein Risiko für Haie, was sicherlich einigen von euch Sorgen nimmt. Dienstag bis Donnerstag sah unser Tag etwa so aus: ca. 8h Frühstück, 10h Surfunterricht, 13.30h Lunch, 15h Surfunterricht, 18.30h Abendbrot. Danach waren wir angemessen kaputt und haben auch so einige Verletzungen davon getragen. Das Wetter war nicht immer hilfreich – wir haben alles von Surfen im strömenden Regen bis hin zu schönstem Strandwetter mitbekommen. Sina konnte bereits in der 2. Stunde gut auf dem Brett stehen und begann danach mit kleineren Tricks und Steuerung. Joni brauchte einige Stunden mehr für den Stand, allerdings musste für ihn wegen seiner Größe mit den Trainern eine alternative Strategie für das Aufstehen erarbeitet werden. Die anderen Teilnehmer des Camps waren sehr gemischt und sehr viele nette dabei. Natürlich gab es auch die üblichen Partypeople und die üblichen Bettgeschichten mit Trainern nach der Abschiedsfeier… Am Freitag gingen wir ein letztes Mal surfen und buchten auf dem Heimweg, als das Internet wieder ordentlich funktionierte, noch eine Übernachtungsmöglichkeit… Glücklicherweise gab es kurzfristig noch ein nettes Hostel im Studentenbezirk Newtown – dorthin werden wir auch nach der Farm zurückkehren und haben das vorreservierte storniert. Luxuriöserweise hat dort jedes 6er Zimmer ein eigenes Bad, es gibt einen kleinen Pool und die Leute sind sehr nett und entspannt. Nicht zu reden von der Gegend – voll mit tollen kleinen Geschäften und sehr jungen Leuten. Am Abend der Rückkehr holten wir einen Gratisdrink in einer Bar ab (Kooperation mit dem Surfcamp) und genossen eine Pizza. Am Folgetag kauften wir das Zugticket um zur Farm zu kommen und gingen mit einem Bekannten aus dem Camp zum Ripcurl-Store um unsere kostenlosen Surfcamp-Shirts abzuholen. Da wir jedoch Gutscheine mit ordentlich Rabatt bekommen hatten bekam Joni ein Geburtstagspulli und Sina neue Sandalen – einfach so 😉
Den Tag verbrachten wir zu dritt in der Stadt und liefen letztendlich wieder im Botanischen Garten um am Opernhaus herum. Bald werden wir auch noch die anderen Teile von Sydney erkunden, jedoch sind wir dann heute um 9.30h in den Zug nach Tamworth gestiegen. Mit 1,5h Verspätung wegen protestierender Menschen auf dem Nachbarzug kamen wir dann auch endlich um 18 Uhr an. Tamworth ist so klein, selbst wenn wir es gewollt hätten, hätten wir nicht mehr als Einkaufen machen können…
Morgen früh werden wir für unsere Zeit auf der Farm abgeholt. Wahrscheinlich werden wir dort keinen oder kaum Empfang haben, also könnt ihr in etwa 12 Tagen mit einer erneuten Meldung rechnen. Bis dahin gilt – keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten.

PS: Bislang hat noch immer nichts versucht uns zu töten und Bilder dauern mal wieder etwas länger… (eine Auswahl aus 1500 Bildern zu treffen ist schwierig)