On the Road

06.03.2016 | Australien

Nach warmen und ereignisreichen Tagen in Melbourne, an denen wir glücklicherweise im Hostel immer mit gratis Pancakes versorgt wurden (Joni wurde bald wiedererkannt und bekam letztendlich esstellergroße…), haben wir am 3.3. das vorgebuchte Auto in gefühlter Leichenwagengröße abgeholt.

Zum Eingewöhnen in den Linksverkehr sind wir erstmal nur bis zum nächsten Einkaufszentrum gefahren und haben dort Vorräte aufgestockt, eine Prepaid Karte gekauft (weswegen wir uns jetzt melden können, Fotos aber erst aus dem WLAN kommen werden). Vom Berufsverkehr ließen wir uns dann Richtung Küste in das hübsche Städtchen Geelong treiben und weiter nach Turquay, wo demnächst wohl die Surfweltmeisterschaften stattfinden werden-eine DER Surfhochburgen Australiens. Dort in der Nähe haben wir übernachtet (im Kofferraum auf der heruntergeklappten Rückbank-Foto folgt) und haben die Nacht ohne Zusammenstöße mit Giftgetier überlebt. Geweckt haben uns die Papageien, welche sich lautstark mit Monsterkrähen stritten. Ein langes Frühstück folgte, gefolgt von dem Besichtigen von Bells Beach und dem Bestaunen der fantastischen Landschaft und Surfer dort. Weiter ging es auf die Great Ocean Road. Diese ist mit Worten nicht angemessen zu beschreiben, also müsst ihr entweder das Internet fragen oder wohl oder übel auf unsere Bilder warten. Es ist eine unglaubliche schöne und wilde Steinküste, vor der sich das Meer in großen genauso wilden Wellen bricht. Dabei ist es total klar und schimmert in den schönsten Blautönen. Es ist ein bisschen wie eine Mischung aus Rügener Steilküste und Tropen… dazu warmes Wetter und nette Menschen. Entlang der gewundenen Great Ocean Road sieht es häufig ähnlich aus, aber gleichzeitig auch wieder jede Bucht verschieden. Teilweise auch menschengemacht, wie die eine Stelle an der eine ganze Flussmündung mit kleinen Steintürmchen vollgebaut ist. Warum haben wir leider nicht herausgefunden. Kurz dahinter haben wir auch unsere ersten Koalas gesehen – sofern die verfressenen ansässigen Papageien einen in Ruhe gelassen haben und einem nicht auf dem Kopf saßen… Übernachtet haben wir Nähe des Leuchtturmes von Cape Otway, den wir jedoch wegen des unverschämten Eintrittspreises nicht besucht haben. Die Fahrt durch den Nationalpark dorthin war fantastisch, unter uralten riesigen Eukalyptusbäumen und zwischen Riesenfarnen hindurch. Auf dem Campingplatz selber haben wir zu Sinas großer Freude direkt neben einer Pferdekoppel geschlafen und auch dort wieder einen Koala gesehen. Im Naturschutzgebiet ist man jedoch weniger über diese flauschigen Schlafmützen erfreut-sie sind anscheinend so zahlreich und verfressen, dass die Bäume massenweise sterben. Es sollen wohl bald Umsiedlungsprogramme für sie geben. Auf der Weiterfahrt nach einem gemütlichen Frühstück sahen wir dann im Wald unser erstes Wallabee (kleines Känguru). Sina glaubt zwar, am Vortag auch schon eins gesehen zu haben – aber es zählt nur wenn beide es gesehen haben… Weiter ging es entlang der Great Ocean Road mit einem Abstecher in die Schlucht Melba Gully – dort ist der Regenwald des Urkontinents fast ursprünglich verblieben mit meterhohen Baumfarmen und Bäumen, die Dinosaurier beinahe maßstabsgetreu wirken lassen würden. Die Fahrt führte dann zu den 12 Apostles-große Sandsteinfelsen, die frei vor der Küste stehen. Sehr schön, aber sehr touristisch und voll. Die Küste wird hier karger und steiler aber gewinnt dadurch eine andere Art von Schönheit. Das Ende der GOR fanden wir kurz nach der wunderschönen Bay of Islands. Dort haben wir aus Unlust am Durchfahren und auch wegen der teuren Fährpreise beschlossen, die Strecke nach Adelaide und Kangoroo Island zu streichen und stattdessen u.a. in den Grampians Nationalpark wandern zu gehen und um Melbourne herum auf Entdeckungstour zu gehen. Das Auto muss nächsten Freitag zurückgegeben werden und dann werden wir in unser Hostel zurückkehren. Dort wird uns freundlicherweise die eine Nacht, die wir früher gegangen sind um loszufahren, angerechnet und daher werden wir nochmal in den Genuss von Gratisessen und Doppelzimmer kommen. Das wird voraussichtlich auch die nächste größere Meldung unsererseits bzw. der Zeitpunkt zu dem es Fotos gibt…Bis dahin genießen wir das Leben, die Sonne und die netten Menschen. Übernachtet haben wir nahe Warrnambool auf einem netten kleinen Campingplatz nahe dem Tower Hill Reserve – ein erloschener Vulkan mit zwei Kratern mit vielen Wildtieren-gesehen haben wir wilde Emus, Koalas, Wallabees und Kängurus. Den Tipp erhielten wir von einer netten Australierin – auf dem Parkplatz eines Bestattungsinstituts. Dort hatten wir eigentlich nur gehalten um Jonis Telefon im Auto zu suchen und hilfsbereit wie die Menschen hier sind kam sie an und hat uns nach nur 15 Minuten netten Gesprächs mit vielen Tipps entlassen…

Momentan sind wir auf dem Weg von Mount Gambier, einem weiteren erloschenen Vulkan, dessen einer wassergefüllter Krater noch bis Ende des Monats traumhaft Tiefblau leuchtet und dessen gesamtes Gebiet in ein Erholungsgebiet mit Wildzaun, See und Wanderwegen umgewandelt wurde zum Grampians Nationalpark. Dort werden wir die nächsten ein oder zwei Tage bleiben.