In Mittelerde, unter der Erde und viele Naturgewalten über der Erde

24.05.2016 | Neuseeland

Nach unserer längeren, durch einen leeren Laptop-Akku bedingten, Abwesenheit kommen hier die Tagebucheinträge der letzten Tage (oder auch Wochen…) mit entsprechend vielen Bildern!

In dieser Zeit haben wir noch viel unternommen und erlebt, um die letzten Tage im Camper auszukosten – und das ist uns auch gelungen. Wenn auch nicht unbedingt mit konstruktiver Hilfe des Wetters, welches zumindest in der letzten Woche beinahe nur aus Gewitterstürmen bestand. Aber lest einfach selbst…

11.05.
Da das Wetter wie vorhergesagt leider regnerisch war, genossen wir ein gemütliches langes Frühstück im Wohnwagen und erledigten den Tag über Einkäufe, waren Wäsche waschen und haben unseren Blog gepflegt. Um am nächsten Tag rechtzeitig für unsere gebuchte Tour in den Waitomo-Caves sein zu können, fuhren wir zu einem kostenlosen Campingplatz in der Nähe, welcher idyllisch an einem Fluss in einer Schlucht gelegen war.

12.05.
Da die Tour erst 13.30 Uhr starten sollte, schliefen wir (zumindest Sina) etwas länger und wir trödelten dem Morgen gemütlich vor uns hin. 12.45 Uhr kamen wir dann an den Waitomo Caves an, die für ihre Glühwürmchenpopulation berühmt sind. Wir füllten Anmeldebögen aus und schon ging es mit unserer „Black Labyrinth Tour“ los. Wir bekamen Wetsuits und Helme mit Beleuchtung angepasst, da die Kletterei in Höhlen voller 10-14 Grad kaltem Wasser ansonsten suboptimal wäre. Dann fuhr uns ein Bus-Shuttle an eine Fluss, an welchem wir unsere Gummireifen für das Rafting bekamen und übten, mit dem Reifen rückwärts ins Wasser zu springen-das würden wir später noch brauchen, wenn wir in den Höhlen rückwärts Wasserfälle herunterspringen würden. Zum Höhleneingang ging es wieder mit dem Bus und schon ging es los. Etwas über eine Stunde kletterten wir durch das kalte Wasser durch enge Gänge, unter Stalagmiten entlang, sprangen rückwärts zwei kleine Wasserfälle hinunter und beendeten die Tour, indem wir als Reihe in unseren Reifen unter der Decke voller Glühwürmchen entlangtrieben. Nachdem wir wieder im Tageslicht waren, wurden wir zurück gefahren und nach einer mehr oder weniger heißen Dusche gab es noch Tomatensuppe und Bagels für alle zum Aufwärmen. Frisch geduscht fuhren wir dann Richtung Rotorua, wo wir wieder einmal kostenlos auf einem netten Platz übernachteten.

13.05.
Heute hieß es, etwas früher und zügiger aufzustehen, da der erste Teil unserer Tour im Maoti-Kulturzentrum von Te Puia um 10.15 Uhr mit einer Demonstration von Bräuchen, Tänzen und Spielen der Maori begann. Danach trafen wir unseren Guide Milly, welche uns zuerst durch die Hintertür ins Restaurant mitnahm-die Vordertür stand leider nicht zur Verfügung, da später noch der Premierminister zum Essen erwartet wurde. Hier bereiteten wir unseren Lunch vor-eine Steambox. Da das gesamte Tal von Rotorua auf einem Vulkan liegt und dazu auf einem Gebiet mit spürbarer Tektonik, gibt es dort sehr viele heiße Quellen und Geysire. Deswegen hatten sich früher in dieser Gegend mehrere Maori-Stämme angesiedelt und zum Essen das Prinzip der Steambox erfunden-man platziere essen in einem Korb und diesen über einem Schlot, aus welchem heißer Wasserdampf steigt. Dieser kocht das Essen dann im eigenen Saft. Unsere Steamboxen wurden für uns platziert, sodass wir mit Milly etwa 1,5 Stunden Führung durch das Kulturzentrum mit Kiwi-Aufzuchtstation (ja, jetzt haben wir auch Kiwis gesehen und nicht nur gehört), vulkanischen Schlackepools und einem nachgebauten Dorf mit Meistern der traditionellen Schnitz- und Webehandwerke besichtigen. Leider waren die Geysire gerade am abklingen, als wir sie erreichten, daher aßen wir erstmal unseren jeweiligen köstlichen Steambox-Inhalt (meist Hähnchen, Mais, Kohl, Süß-/Kartoffel, Brotfüllung, Kürbis) zum Mittag. Etwa eine Stunde später wurde dann auch wieder der Geysir aktiv, auf den wir gewartet hatten-Pōhutu, welcher bis zu 30m hoch ausbricht und damit der höchste Geysir der südlichen Hemisphäre ist.
Nach diesem Erlebnis wanderten wir noch auf eigene Faust etwas herum und besichtigten die Schnitz- und Webschulen. Da dann Regen aufzog, fuhren wir weiter auf einen sehr netten kostenlosen Campingplatz Nähe Matamata, wo wir am darauf folgenden Tag den Drehort von Hobbiton besuchen würden und dafür auf gutes Wetter hofften.

14.05,
Wir wachten zu einem strahlend blauen Himmel auf-der Wetterbericht hatte Recht!
Gegen 9.30h kamen wir am Startpunkt der Hobbiton-Touren an, am Rande der Farm, auf welcher der Drehort aufgebauten worden war. Dieser nimmt etwa 0,05km2 der Farm ein; es gibt dort die Eingänge von knapp 40 Hobbithöhlen zu sehen, umgeben von liebevoll gestalteter Landschaft und Gärten. Da zum Dreh nur die Fassaden benutzt wurden, sind die Gebäude-abgesehen vom Pub „Green Dragon“- nicht zugänglich. Jedoch sind sie, zumindest seit dem Dreh der Hobbit-Triologie, aus haltbaren Materialien gebaut. Ein Bus fuhr uns zwischen Schafen hindurch nach ‚Hobbiton‘, wo wir etwas über eine Stunde durch die Hügel wanderten, viel interessante Fakten erfuhren und die Hobbithöhlen von ganz nahe betrachten durften. Am Festbaum waren angedeutet Aufbauten wie bei Bilbos Geburtstagsparty belassen, jede Höhle war inhaltlich durchdacht und selbst auf den Wäscheleinen hingen Kleider in Hobbit- und kindergröße. Auch waren die Eingänge der Hobbithöhlen je nach Gebrauch in den Szenen unterschiedlich groß gebaut-damit die Schauspieler entweder sehr groß (Gandalf) oder sehr klein (Hobbits) wirken konnten.
Die Tour endete mit einem Freigetränk im „Green Dragon“-hier werden zwei Sorten Bier (NICHTdeutscher Qualität), Cider und alkoholfreies Ginger Beer gebraut. Der Pub ist sehr liebevoll aufgebaut und dekoriert-ein richtiges kuscheliges Restaurant halt. Allerdings wurde der erste Aufbau für Szenen in Herr der Ringe (Galadriels Spiegel) niedergebrannt, sodass tatsächlich für sie Hobbit-Filme ein komplett neues Gebäude errichtet werden musste. Das angrenzende Festzelt und Sandymans Mühle am Teich sind sehr detailreich und liebevoll aufgebaut. Insgesamt hat sich der Ausflug sehr gelohnt, wir fühlten uns sofort in eine andere Welt versetzt. Würden wir noch einmal herkommen, würden wir uns allerdings die privatere und deutlich ruhigere (aber auch deutlich teurere) Abendtour mit Essen im Green Dragon gönnen. Leider fühlte man sich zeitweise etwas von der nachfolgenden asiatischen Reisegruppe gedrängt und für Fotos blieb nicht immer so viel Zeit, wie wir es uns gewünscht hätten. Jedoch hatten wir traumhaftes Wetter und es war nicht allzu voll (sagte der Guide…).
Zurück in der richtigen Welt fuhren wir erst einmal nach Matamata, wo es eine sehr süße Touristeninformation im Hobbithöhlenstil mit einer Statue von Gollum gibt. Auf dem Weg deckten wir uns noch mit Birnen und Zucchini vom Bauern ein, da wir leider den Bauernmarkt verpasst hatten. Weiter ging es zu den McLaren Falls-diese stehen groß auf jeder Karte und Joni wollte gern dorthin-er liebt seine Wasserfälle… Leider scheint dieser spezielle Wasserfall nur 26x im Jahr besonders zu sein, soll heißen mehr als ein tröpfeln, und zwar wenn ein Stausee aufgemacht wird.
Etwas ernüchtert ging es weiter Richtung Tauranga. Auf dem Weg trafen wir einige sehr kuriose Ortsnamenkombinationen… Wir hätten über die Cambridge Road nach Bethlehem fahren können und wären auf dem Weg wohl noch bei Bombay vorbeigekommen. Eigentlich fehlt hier noch ein Berlin 😂 Letztendlich fuhren wir zum Mount Maunganui und wanderten im Spätnachmittagssonnenschein auf ihn hinauf. Belohnt für den steilen Aufstieg würden wir mit fantastischer Aussicht über die Bay of Plenty, Tauranga und Coromandel. Nach Sonnenuntergang sind wir auf einen kostenlosen Campingplatz an der Küste gefahren, wo wir ganz ungestört die Nacht verbrachten.

15.05.
Morgens standen wir auf und fuhren zu einer kostenlosen Dusche in der Gegend-da wir noch warmes Wasser abbekommen wollten, taten wir dies noch vor dem Frühstück. Leider war über Nacht die Milch schlecht geworden, daher haben wir vor dem Frühstück noch eine frische geholt und auf dem Weg noch schmutziges Wasser abgelassen. Dementsprechend wach fuhren wir nach dem Frühstück nach Waihi, wo wir ein über 200m tiefes Tagewerk ansahen, wo vor etwa zwei Wochen erst ein beeindruckender Erdrutsch stattgefunden hatte. Weiter ging es auf die Coromandel Peninsula bis hoch zum Hot Water Beach. Zwischendurch hielten wir noch bei Tairua und stiegen auf den Paaku, der einmal eine vulkanische Insel war, jetzt aber eine Halbinsel mit einem kürzeren Wanderweg und toller Aussicht über die Bay of Plenty.
Am Parkplatz zur Cathedral Cove schließlich erbeuteten wir den letzten legalen Übernachtungsstandort und sahen einen schönen Sonnenuntergang vor wunderschöner Kulisse.

16.05.
Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf und wanderten in strahlendem Sonnenschein den Küstenweg zur Cathedral Cove. Dort fanden wir einen tollen Sandstrand vor, sowie den berühmten Sandsteinbogen, der wegen seiner angedeuteten Spitzbogenform seinen Namen bekam. Nach einer Weile kamen uns zu viele Menschen und wir traten den Rückweg an. Weiter fuhren wir nach Coromandel Town, was mal wieder ein ruhiges nettes Örtchen war. Da bedrohliche Wolken aufzogen beschlossen wir, nicht über Schotterpisten zum Kap zu fahren, sondern guckten noch schnell die Waiau Falls und Kauri Bäume (der Größte 1,9m im Durchmesser und 6m im Umfang) an und fuhren an der Küste zurück Richtung Festland. Es zog immer weiter zu und auf dem Weg nach Hamilton erwischte uns der erste Regen. Dieser wuchs sich zu einem kräftigen Unwetter aus, sodass wir nur noch ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen besorgten und dann Schutz auf einem kostenlosen Campingplatz bei Hamilton suchten.

17.05.
Von dem kleinen netten Campingplatz aus sind wir dann in Richtung Hamilton aufgebrochen um unsere erstmal unsere Wäsche zu waschen. Nach einiger Zeit auf die Waschmaschine und den trockener warten konnten wir nun endlich aufbrechen. Unsere Reise führte weiter bis in die Hamilton Gardens, welche insgesamt 50 Hektar groß sind und innerhalb des Parks kleine verschiedene Themgärten angelegt sind. Dazu gehören italienische, englische, chinesische, japanische, Kräuter, … Die Zeit vergeht in diesen sehr schön und liebevoll angelegten Gärten wie im Fluge. Da es dann auch schon Nachmittags war und wir noch ein Stück in Richtung Norden fahren wollten, stand für den Tag auch nicht mehr viel auf dem Plan – das Wetter auch der Meinung… Wir haben uns dann eine Übernachtungsmöglichkeit an einem Sportplatz in Pukekohe gesucht.

18.05.
Am Morgen sah es zumindest trocken aus und Sina wollte sehr gerne zum Drehort der Wetterspitze aus Herr der Ringe. Da der Bereich auf Privatgelände gelegen ist, kann man nicht bis direkt ran kommen, sondern kann es nur von der Straße aus sehen. Wir hatten ungefähre Angaben und sind dort hin gefahren. Eine wunderbare Natur, welche dort gefunden werden konnte und mal etwas anders als alles andere was wir in letzter Zeit gesehen hatten. Auch wenn wir uns nicht sicher sind, dass wir den richtigen Hügel gesehen haben, war es ein sehr schöner Ausflug. Weiter ging unsere Reise von dort aus zurück über die Schotterpiste und weiter nach Auckland. Dort haben wir noch einige Sachen eingekauft und dann durch den Berufsverkehr durch Auckland um weiter auf den nördlichen Bereich der Nordinsel zu kommen, welche wir in den kommenden Tagen erkunden wollen, bevor unsere Zeit im Camper vorbei ist. Wir suchten uns dann einen Schlafplatz in einem Hafen in Whangaparaoa, so dass unser Auto 2 Meter vom Wasser aus gepackt werden konnte.

19.05.
Nach einem entspannten Frühstück ging es für uns weiter in Richtung Norden. Da das Wetter leider jeden Tag etwas herbstlicher wird, war der Tag auch sehr wechselhaft. Unser Weg führte uns nach Puhui, Matakana und die Ostküste entlang bis nach Whangarei. Eine für neuseeländische Verhältnisse größere Stadt. Links und rechts der Strecke haben wir immer mal angehalten, um uns ein wenig die Orte anzugucken und dabei immer ein Stück voran zu kommen. Der nördliche Teil hier hat wunderbare Strände und ist besonders für Sommerurlauber ein schöner Ort, aber da wir hier von einer Sturmfront und dem anbrechenden Herbst begrüßt werden, sind leider keine Strandspaziergänge für uns drin. Aber schon die Küste entlang zu fahren zeigt oft wie schön es hier im Sommer sein muss. Eigentlich wollten wir an einer anderen Ecke übernachten, aber da es hier mit freien Campingplätzen sehr mau aussieht und wir an dem anderen Platz keine Schilder gefunden haben, welche uns das campen erlaubt hätten sind wir wieder nach Whangarei zurück gefahren, um dort in der Stadt am Ufer zu übernachten.

20.05.
Heute würden wir von strahlenden Sonnenschein überrascht, welcher uns fröhlich in den Tag starten ließ. Immerhin sollten es heute auch 23 Grad werden und wir freuten uns drauf. Von Whangarei aus sind wir weiter in Richtung Norden mit dem Ziel Bay of Islands gefahren. Gleich am Anfang haben wir einen Stop bei Whangarei eingelegt und haben einen 23 Meter hohen Wasserfall besichtigt. Dann war für uns erstmal Autofahren angesagt. Unterwegs haben wir in kleineren Buchten gehalten und uns „größere Orte“ angeguckt, aber wenn man im Touri Infocenter ist und die einen sagen, dass heute die Fähre schon weg ist (mit der wir eh nicht gefahren wären um auf der anderen Seite shoppen zu gehen) und die netten Leute dann auch nichts wissen was man bei Ihnen in der Gegend machen kann, außer sich Strände anzugucken, dann weiß man auch, dass es nichts spannendes gibt. Wir haben einige schöne Buchten und Strände gesehen, welche im Sommer Nicoles sein müssen, aber mit dem Sonnenschein heute konnten wir einen Eindruck davon erhalten. Von der Bay of Islands aus sind wir weiter gen Norden gefahren bis wir zur Karikari Peninsula gekommen sind und uns dort direkt am Meer niedergelassen haben. Der Camper ist wunderbar auf der Düne geparkt und der Vollmond scheint, so dass wir eine wunderbare Sicht auf das mehr genießen können.

21.05.
Wir wachten mit einer atemberaubenden Sicht auf das Meer auf und die Sonne ließ es sich auch nicht nehmen, uns mit ihren Sonnenstrahlen wach zu kitzeln. Der blaue Himmel war eine Überraschung, da Regen angekündigt war. Das gute Wetter nutzten wir erstmal für eine Dusche unter der Stranddusche des Campingplatzes; also nur kalt aber immerhin mal wieder eine Dusche 😉 Auch wegen des Wetters beschlossen wir, doch nach Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt der Nordinsel ohne über Stammesgebiete zu laufen, zu fahren. Also nur fast der nördlichste Punkt. Die Fahrt dorthin war mal wieder landschaftlich aufregend -also anders als der Großteil der Nordinsel (die Südinsel hat uns verwöhnt…)- und ähnelte streckenweise Australien sehr. Auch der Hintergrund mit Meer und den höchsten Dünen des Landes war sehr beeindruckend. Am Cape angekommen stiefelten wir los zum Leuchtturm und wurden dort von den angekündigten Gewittern, welche vorher nur immer mal wieder Schauer waren, mit Windböen deutlich >100km/h überrascht. Also konnten wir uns das Zusammentreffen der tasmanischen See und des Pazifik in sehr stürmischen Bedingungen ansehen und machten uns dann patschnass wieder auf zum Camper. Hier zogen wir erstmal trockene Sachen an und fuhren weiter zu den bereits genannten Te Paki Dünen, welche nicht nur beeindruckend hoch sind, sondern auch eine riesige Fläche bedecken. Wäre der Sand trocken und der Himmel nicht wieder zugezogen gewesen, hätten wir uns Sandboards zum Runterrutschen ausgeliehen. In Ermangelung von guten Konditionen, trockenen Klamotten und einer Dusche zum abwaschen von Sand (wir wollten uns nicht vorstellen, wo der überall gesessen hätte) wanderten wir also lediglich die Dünen hinauf. Dies allein war schon wegen der sandsturmartigen Verhältnisse durch die Gewitterböen ein Erlebnis und verpasste unseren Unterschenkeln und Gesichtern ein kostenloses Natursandpeeling. Als es wieder anfing zu nieseln stiegen wir ab und fuhren weiter zum Ninety Mile-Beach, welcher sich über 90 Kilometer die Küste entlang erstreckt. Hier waren die Wellen sehr groß und beeindruckend, aber Regen und Sturm zwangen uns schnell wieder ins Auto und auf den Weg nach Süden. Hier steuerten wir einen großen Campingplatz zum Übernachten an und kamen bei Einbruch der Nacht im strömenden Regen an. Bei der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz überschätzte Joni seine Fahrkünste etwas und das Auto saß auf der Wiese fest. Mit der Hilfe von zwei anderen netten campenden Pärchen bekamen wir es frei, obwohl dabei Sina einmal fast komplett in eine 20cm dicke Schlammschicht eingedeckt wurde-nein, leider gibt es davon kein Foto, das war in diesem Moment nicht die Priorität. Der Sturm schaukelte uns dann durch die Nacht, nachdem wir die überflutete Brücke genutzt hatten, um den gröbsten Schlamm aus den Klamotten zu waschen…und Mengen Tee zum Aufwärmen getrunken hatten.

22.5.
Der Campingplatz sah im Tageslicht sehr friedlich aus und nur wenige Spuren des festgefahrenen Autos waren zu sehen. Wir machen uns bei zumindest trockenem Wetter auf und fuhren die Westküste entlang Richtung Süden. Hier war die Natur sehr schön wild und beeindruckend-vor allem in Hokianga Harbour. Das geplante Besichtigen von riesigen Kaoribäumen in der Nähe viel einerseits einmal mehr wegen Regen flach und zum anderen, weil der Benzintank zuvor bedenklich leer geworden war…nur leider war am Vortag anscheinend in der gesamten Region der Strom ausgefallen (der Sturm zeigt sich auch überall in ramponierten Bäumen), weswegen die Pumpen an den Tankstellen nicht funktionierten. Auf die Frage wann es denn wieder Strom geben solle wurde uns gesagt, dass es ab 4 Uhr nachmittags wohl wieder gehen solle (es war gerade 11 Uhr morgens). Auch wurde ein freundliches „Aber ich glaube das erst, wenn ich das sehe.“ hinterhergeschoben, was eine auch nicht besonders ermutigt hat. Auch war nicht ganz klar, wie weit uns der Reservetank bringen würde, weil sich das Auto immer mal umentscheidet, ob es ihn nutzt oder nicht und wie viel Benzin überhaupt noch im Tank ist… Daher war die Priorität erstmal, anstatt zu den Bäumen nach oben zu fahren, den Berg möglichst spritsparend hinunterzurollen. Glücklicherweise hatte die dritte Tankstelle auf der Strecke wieder Strom und wir fuhren gemütlich in Begleitung der mittlerweile obligatorischen Schauer die Küste zurück nach Whangaparaoa, wo wir zuvor bereits übernachtet hatten. Hier verbrachten wir den letzten Abend im Camper mit Packen und Lesen, während wir dem Regen zuhörten.

23.5.
Wir wachten auf und genossen ein letztes gemütliches Frühstück im Camper. Die letzten Sachen wurden gepackt, Vorräte aussortiert und verstaut und der Abwassertank geleert. Da wir vor Abgabe des Campers die Sachen im Hostel abstellen wollten, der Check-in aber nicht vor 2 Uhr ging, fuhren wir noch nach Devonport, ein Randbezirk Aucklands auf der anderen Seite der Bucht, der für seine schönen alten Häuser bekannt ist. Diese waren tatsächlich auch sehr hübsch, da es aber leider einmal mehr anfing zu regnen gingen wir uns noch das kostenlose nette kleine Navy-Museum ansehen.
So ging die Zeit sehr schnell um und wir könnten zum Bamber House, unserem Hostel in einer wunderschönen alten Villa in einem Vorort. Hier erfuhren wir, dass wir ein kostenloses Zimmerupgrade bekommen hatten-statt des gebuchten 3-Bettzimmers bekamen wir ein Doppelzimmer!
Nachdem wir die Sachen aufs Zimmer gebracht hatten füllten wir auf dem Weg zur Camperrückgabe noch Benzin und Gas auf und gaben ihn auch schon ab. Die Abgabe verlief denkbar unkompliziert-eine oberflächliche Inspektion, die Frage ob alles ok war und ohne weiter Formalitäten fuhr man uns zur Bushaltestelle, da wir nicht so viel Geld für Taxi oder Shuttle ausgeben wollten. Schnell hatten wir über das Internet ein Route herausgesucht und warteten auf den Bus-welcher ganz in BVG-Manier etwa 40min zu spät kam… Dass zwischendurch der Handyakku bei 70% beschloss, schlafen zu gehen, half den Nerven nicht wirklich… Letzten Endes jedoch bekamen wir den richtigen bis und, dank des netten Busfahrers, auch die richtige Station. Wir unternahmen noch eineN Spaziergang im Regen und fanden mit Hilfe der Umgebungskarte vom Hostel auch wieder ins Warme und trockene. Hier genossen wir als nächstes endlich einmal wieder eine unlimitierte und warme (!) Dusche und wuschen gefühlt unsere halbe Garderobe, welche nach den verregneten Tagen und Schlammbad im Auto nicht getrocknet waren. Jetzt fiel uns auch auf, dass wir trotz aller Sorgfalt leider unsere Flipflops im Auto vergessen hatten-naja, in Asien kosten neue nicht viel… Abends gingen wir uns Pizza holen, da uns nicht nach kochen war und lasen bis spät.