Strand und Streetfood
So schnell verging unsere Zeit in Vietnam und nun ist der Aufenthalt hier auch schon wieder am Ende. Aber ein wenig zum Lesen und Angucken haben wir euch hier zusammengefasst.
3.7. – 10.7.
Am Sonntag Morgen nahmen wir den über das Hotel gebuchten Minibus nach Hoi An. Dieser fuhr nämlich, anders als Reisebusse und Züge zwischen den Städten, an einigen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg vorbei. Unerwarteterweise hatten sogar einen englischsprachigen Guide dabei, der Joni auf dem Weg viele interessante Sachen über Vietnam erzählte. Dazu gehörte unter anderem, dass die Steuern auf ein Auto den Kaufpreis verdoppeln. Somit sind die normalen Autos nur für die reicheren Menschen und so fahren die Leute dann auch. Auch dass das Studieren und zur Schule gehen hier immer bezahlt werden muss und eine Altersvorsorge nicht existiert. Normalerweise haben sie im Tourismus Geschäft auch nur 7 Tage im Jahwirr Urlaub (man wird auch nur bezahlt wenn man arbeitet). Aber dafür werden die Feiertage bis zu 3mal so gut bezahlt, wie das Arbeiten an normalen Tagen. Und in Vietnam gibt es zwei Saisons für den Tourismus: die High-Saison für die Ausländer und die High-Season der Vietnamesen. Also eigentlich das ganze Jahr über Arbeit. Sina war nach den 3h Schlaf durch das Fussballspiel Deutschland-Italien, welches wir in der Nacht (Beginn 2:00h, mit Elfmeterdrama Ende 5:00h) gesehen hatten, so müde, dass sie einen Großteil der Fahrt einfach verschlief. Auf dem Weg hielten wir an einem sehr schönen Strand, auf dem Wolkenpass (wo es alte Bunkeranlagen der Amerikaner gab, die dort Kontrollpunkte an der Grenze von Nord- zu Südvietnam hatten) und am Marmorberg (dort gab es viele in den Marmorfelsen gehauene Tempel in Naturhöhlen und einen tollen Ausblick von der Spitze).
Angekommen in Hoi An wurden wir sehr herzlich im Peace Homestay (sehr zu empfehlen, merkt es euch!) begrüßt und bekamen ein ungewohnt großes Zimmer – sogar mit eigener kleiner Küche. Nachmittags wurden uns frische Mangos vom Baum vor dem Zimmer geschenkt und Motorradtaxis zum Strand ausgegeben, damit wir den Weg kennen lernen konnten und wussten, welche die kostenlosen Liegen am Strand waren. Der Strand war fantastisch – ein ruhiger Abschnitt „vor“ dem berühmten Strand der Region, der selbst zunehmend an Berühmtheit gewinnt. Trotzdem gibt es am „Hidden Beach“, wie er heißt, im Moment lediglich 2 Restaurants gibt. An diesen Strand kehrten wir in den nächsten 7 Tagen (wir verlängerten den Aufenthalt von 3 auf 7 Nächte) täglich zurück und ließen es uns mit vietnamesischem Eiskaffee und Mangoshakes gut gehen. Das Wetter spielte die meisten Tage sehr gut mit und verwöhnte uns mit Sonnenschein und etwas kühlendem Wind. Nachmittags/Abends nahmen wir meist die vom Homestay kostenlos zur Verfügung gestellten Fahrräder und fuhren die 4km in die Altstadt. Dort fanden wir sehr schnell zwei Straßenstände mit unglaublich leckeren regional typischen Gerichten – nach einer Woche wurden wir auch schon mit Handschlag begrüßt und man kannte unsere Favoriten 😉
Da Hoi An die Stadt der Seidenlaternen ist, wird die Stadt nach Einbruch der Dunkelheit mit vielen wunderschönen Laternen erleuchtet und man kann mit einem Bötchen auf den Fluss fahren und dort Papierlaternen für Glück ins Wasser setzen. Auch kann man viele alte Häuser und Tempelehen ansehen…auch wenn man dafür ein Ticket braucht. Auch ist sie die Stadt der Schneider, sodass man sich sehr beherrschen muss, kein Angebot zu verhandeln. Aber immerhin ließ sich Sina sehr günstig zwei Paar Ledersandalen anpassen, ein Service, welcher dort auch viel angeboten wird.
Insgesamt hatten wir eine fantastische Zeit und zogen nur widerwillig weiter gen Süden.
10.-11.7
Die Weiterfahrt organisierten wir mit den berühmt-berüchtigten Nachtbussen. Diese stellten sich an und für sich nicht als schlimm heraus – es war eher lustig, im oberen Bett von Doppelstockbetten in einem Bus zu fahren. Diese waren jedoch eher in vietnamesischer Länge, sodass wir die zahlreichen Pausen an Restaurants, Shops und Tankstellen gerne zum Beinevertreten nutzten. Nachts gab es dann einen langen Stopp, da der Fahrer an einer Tankstelle die erste Hälfte des Fussballfinales gucken wollte. Sina stellte sich einfach mit einigen anderen zur Männergruppe dazu, welches niemanden störte. Die restliche Nacht über dösten wir und wurden dann gegen 5:00h Nha Trang abgesetzt, wo wir eine Stunde warten mussten, bis das Büro der Busfirma öffnete. Dort checkten wir für den Anschlussbus nach Ho Chi Minh-City ein, welcher uns nach insgesamt 25h Reisezeit absetzte. Eine sehr interessante, aber auch anstrengende Erfahrung!
11.-14.7.
In Ho Chi Minh City wohnten wir in einer Seitenstraße des Backpackerviertels. Von dort aus liefen wir durch die Stadt, welche modern aber nicht allzu spektakulär ist. Die Sanierung geht so weit, dass man nicht mehr viel der älteren Gebäude sieht, weswegen die Stadt vor Allem im Vergleich zu Hanoi nicht viel Charakter ausstrahlt. Wir gingen beispielsweise ins War Remnant Museum, wo es wieder einmal viel erbeutetes Kriegsgerät zu sehen gab aber auch eine Fotoausstellung internationaler Kriegsfotografien des Vietnamkrieges, welche ungewöhnlich unzensiert und sehr beeindruckend waren. Auch ging es in ihnen um die Folgen des Einsatzes von Agent Orange – nach den Bildern wussten wir, worauf zu achten ist und sahen tatsächlich auch in der Stadt viele Menschen mit eindeutigen Zeichen. Abends aßen wir meistens in einer Halle, in welcher es zu vergleichsweise günstigen Preisen Streetfood an vielen verschiedenen Ständen gab. Sehr prominent in der Innenstadt war, dass überall auf den Grünflächen Sport getrieben wird – Kung Fu, Aerobic, Gesellschaftstanz, Badminton… Außerdem wird man auf einem bestimmten Platz immer von Studenten der Universität angesprochen, welche dort jeden Abend 3h mit Ausländern sprechen, um ihr Englisch zu verbessern. Auch hier lernten wir wieder sehr viel über das Leben in Vietnam.
14.-16.7.
Von Ho Chi Minh-City aus wurden wir für eine spontan gebuchte Tour ins Mekong Delta abgeholt. Diese hatten wir online wieder mit Ethnic Travel (auch sehr zu empfehlen 😉 ) organisiert, welche sie tatsächlich innerhalb von 12h auf die Beine gestellt hatten. Mit unserem Guide Phil (einer sehr lieben Frau) fuhren wir nach Cai Be, wo wir erstmal im riesigen Garten des Homestays mit den Hunden der Eigentümer in Hängematten über den Fluss entspannten. Als eine zweite Gruppe angekommen war aßen wir einen umfangreichen Lunch und schwangen uns alle zusammen aufs Fahrrad. Wir fuhren am Fluss entlang, durch Dörfer in denen jeder, vor allem Kinder, sich freute uns zu sehen und ein fröhliches „Hello!“ rief. Wir hielten u.a. an einer lokalen „Affen-Brücke“ aus einigen wenigen Bambusstäben und vorbei an diversen Bonsai- und Fruchtbaum-Zuchten. Auf dem Rückweg zog der Himmel zu und pünktlich nachdem wir zurück im Homestay waren, brach ein unglaubliches Gewitter los, welches bis weit in den Abend anhielt. Diesen verbrachten wir damit, beim Essenmachen zu helfen und nett mit den Kanadiern der anderen Gruppe und den Guides zu plaudern.
Am nächsten Morgen nahmen wir ein Boot und wurden etwa eineinhalb Stunden durch die Kanäle vorbei am lokalen Landleben gefahren, was sehr entspannt und interessant war. Danach trennten sich die Gruppen wieder und wir fuhren mit Phil und dem Minibus nach Ben Tre wo wir, wieder per Boot, einen der kleineren Floating Markets der Region ansahen. Auf diesen wird traditionell die Ware von Bauern weiterverkauft; meist von Händlern, welche auf ihren Booten leben und sehr arm sind. Daher wird hier um Preise nicht gehandelt und auch die Regierung erhebt keine Steuern. Die meisten Läden der Region kaufen hier die Waren ein und verkaufen sie dann an Land weiter. Danach besuchten wir eine Süßigkeitenfabrik, wo noch per Hand traditionelle Naschsachen aus Puffreis und Kokossirup hergestellt werden. Den Abend verbrachten wir gemütlich mit Phil in Can Thao, der größten Stadt der Region, bei fantastischem Essen im Homestay. Sie nahm uns danach mit zum Eigentümer und einer Runde von Freunden, u.a. auch unserem Fahrer. Wir wurden eingeladen, uns mit zu Essen und selbstgebranntem Reiswein zu setzen…es wurde ein sehr lustiger, langer und feucht-fröhlicher Abend, an dem etwa 5l Selbstgebrannter vernichtet wurden und wir zumindest einen kleinen Trinkspruch lernten. Joni hielt sich fleißig daran, unserem Fahrer, der irgendwann den Versuch uns abzufüllen aufgegeben hatte, den Gefallen zurückzugeben. Alles in Allem ein Abend, den wir nicht vergessen werden, was man glaube ich gut auf den Bildern sehen kann 😉
Am nächsten Tag fuhren wir um 7:00 zum größten Floating Market der Region und danach in eine Fabrik, wo Reisnudeln hergestellt werden. Wir durften den Produktionsprozess beobachten und selbst auch ein wenig Hand anlegen. Danach gab es Frühstück mit eben diesen Nudeln in Suppe und sehr leckerem Kaffee und wir fuhren nach Chau Doc, von wo aus wir am nächsten Tag ein Speedboot nach Phnom Penh in Kambodscha nehmen würden. Hier gingen wir abends durch die Stadt und kauften ein wenig Obst und einen kleinen Snack, da wir nach den letzten Tagen mit extrem viel gutem Essen noch immer satt waren.
17.7.
Um 6:45h wurden wir mit einem Fahrradtaxi abgeholt und zum Pier gebracht. Es war sehr interessant die erwachende Stadt zu sehen, allerdings fühlte es sich komisch an, von einem kleinen alten Mann gefahren zu werden – wir hätten lieber ihn gefahren!
Die Fahrt mit dem Boot war ruhig, allerdings mussten wir an der Grenze etwas warten, da zum Einen von uns und einigen anderen Passagieren noch Passfotos zum Beantragen des Visums gemacht werden mussten. Das Visum selbst war für uns problemlos, allerdings verursachte ein netter anderer Passagier eine längere Wartezeit, da er keine zusammenhängenden Seiten mehr im Pass hatte und das anscheinend ein großes Problem darstellte… Nach letztendlich etwa 6h Reisezeit kamen wir in Phnom Penh an und liefen zum Hotel.
Liebe Sina,
Alles Liebe zu deinem Geburtstag. Viel Glück und Gesundheit wünsche ich dir und noch viele schöne Erlebnisse in den nächsten Wochen! Ich freue mich auf das wiedersegen. Ganz liebe an Joni.
Alles Liebe von Oma und herzliche Geburtstagsgrüße auch von Nino und Dario.
Kuss Oma
Eure Reise ist immer wieder spannend zu verfolgen und zu lesen! Aber besonders freue ich mich, wenn wir uns bald gesund und voll Geschichten life wieder umarmen können! Alles Liebe und gute Reise nach Hause!